Nachtlinsen (Ortho-K): Sehkorrektur im Schlaf – Klar sehen ohne Brille am Tag
Nachtlinsen, auch als Ortho-K-Linsen bekannt, ermöglichen eine Sehkorrektur im Schlaf – ganz ohne Brille oder Tageslinsen am Tag. Diese formstabilen Kontaktlinsen werden nachts getragen und verändern gezielt die Hornhautform, um Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit oder leichte Hornhautverkrümmung vorübergehend auszugleichen. Die Methode gehört zur Orthokeratologie und bietet eine nicht-invasive Alternative zur klassischen Sehkorrektur.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Nachtlinsen funktionieren, welche Fehlsichtigkeiten korrigierbar sind, für wen diese Methode geeignet ist – und wann sie nicht empfohlen wird. Ergänzend geben wir praxisnahe Hinweise zur Anwendung, Pflege und alltäglichen Nutzung sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen.
Was sind Nachtlinsen (Ortho-K-Linsen)?
Nachtlinsen, auch Ortho-K-Linsen genannt, sind formstabile Kontaktlinsen, die speziell für das nächtliche Tragen entwickelt wurden. Sie verändern im Schlaf sanft die Form der Hornhaut, um Fehlsichtigkeiten am Tag vorübergehend zu korrigieren – ganz ohne Brille oder Tageslinsen.
Im Gegensatz zu klassischen Kontaktlinsen wirken sie nicht während des Tragens am Tag, sondern entfalten ihre Wirkung im Schlaf. Tagsüber kann bei erfolgreicher Anpassung vollständig auf Sehhilfen verzichtet werden.
Nachtlinsen werden individuell für die Hornhaut des Auges gefertigt. Deshalb sind:
- Topografische Messungen zur exakten Anpassung notwendig
- Regelmässige Kontrollen bei einer Optometristin oder einem Optometristen besonders in der Anfangsphase wichtig
So wird sichergestellt, dass sowohl die Augengesundheit als auch die Sehqualität langfristig erhalten bleiben.
Wie verbessern Nachtlinsen im Schlaf Ihre Sehkraft?
Nachtlinsen verbessern Ihre Sehkraft, indem sie über Nacht die zentrale Wölbung der Hornhaut gezielt verändern. Diese spezielle Form der Kontaktlinsen gehört zur Orthokeratologie, einem bewährten Verfahren zur temporären Korrektur von Fehlsichtigkeiten im Schlaf. Dabei wird das Licht wieder korrekt auf der Netzhaut gebündelt – und Sie sehen tagsüber scharf, ganz ohne zusätzliche Sehhilfe.
So funktioniert’s:
- Die formstabile Linse übt nachts leichten Druck auf die Hornhaut aus
- Dies führt zu einer gewünschten Abflachung der zentralen Hornhautwölbung
- Die veränderte Form bleibt über Stunden nach dem Aufwachen erhalten
- Besonders wirksam bei: Kurzsichtigkeit (Myopie) und leichter Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
Die Wirkung ist nicht dauerhaft: Wird die Anwendung über längere Zeit unterbrochen, kehrt die Hornhaut allmählich in ihre ursprüngliche Form zurück – und mit ihr die Fehlsichtigkeit. Erste Verbesserungen zeigen sich meist nach wenigen Tagen bis etwa einer Woche. In der Anfangsphase kann es nötig sein, ergänzend eine Brille oder Tageslinsen zu tragen, bis sich die volle Wirkung entfaltet.
Welche Fehlsichtigkeiten lassen sich mit Nachtlinsen korrigieren – und für wen sind sie geeignet?
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Nachtlinsen eignen sich besonders zur Korrektur von Kurzsichtigkeit, können aber auch bei bestimmten Fällen von Hornhautverkrümmung und leichter Weitsichtigkeit angewendet werden. Entscheidend ist dabei die genaue Ausprägung der Fehlsichtigkeit und die individuelle Beschaffenheit der Hornhaut.
Welche Sehfehler können korrigiert werden?
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Kurzsichtigkeit (Myopie): bis etwa –5.00 Dioptrien
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Leichte Weitsichtigkeit (Hyperopie): bis etwa +1.50 Dioptrien
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Hornhautverkrümmung (Astigmatismus): bis ca. 3.00 Dioptrien – abhängig von der Hornhautstruktur und der Anpassung der Kontaktlinsen mit Hornhautverkrümmung
Damit Nachtlinsen ihre volle Wirkung entfalten, müssen sie jede Nacht getragen werden. In einigen Fällen genügt eine Anwendung alle zwei Nächte – das hängt vom individuellen Sehprofil und der Reaktion der Hornhaut ab.
Für wen eignet sich die Anwendung besonders?
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Personen mit sportlich aktivem Lebensstil, insbesondere im Wasser- oder Kontaktsport
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Menschen, die in staubigen oder trockenen Umgebungen arbeiten
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Wer lange Bildschirmzeiten hat und unter trockenen Augen leidet
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Betroffene, für die eine Augenlaser-Operation nicht infrage kommt
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Nutzerinnen und Nutzer, die Brille oder Tageslinsen als störend empfinden oder häufig verlieren
Die Linsen müssen exakt auf die Hornhaut angepasst werden. Eine ärztliche Kontrolle und individuelle Beratung sind daher unerlässlich.
Wann sind Nachtlinsen nicht die richtige Wahl?
Nicht in allen Fällen sind Nachtlinsen die geeignete Lösung. Es gibt bestimmte Einschränkungen und Kontraindikationen, bei denen von einer Anwendung abzuraten ist – sei es aus medizinischen oder sicherheitsrelevanten Gründen.
Ortho-K-Linsen Risiken bestehen insbesondere:
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Wenn Sie beruflich oder regelmässig in den Abendstunden Auto fahren müssen
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Wenn Ihre Sehfähigkeit direkten Einfluss auf Ihre berufliche Tätigkeit hat
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Bei akuten Erkrankungen wie einer Erkältung oder Entzündungen im Augenbereich
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Wenn Sie eine sehr instabile Sehleistung erleben oder die Sehschärfe stark schwankt
Warum das problematisch ist:
Die Hornhaut beginnt im Laufe des Tages langsam, in ihre ursprüngliche Form zurückzukehren. Das bedeutet, dass sich die Sehschärfe abends allmählich verschlechtert. Das Gehirn kann diese Veränderung nicht immer richtig einschätzen – was besonders beim Autofahren oder bei sicherheitskritischen Aufgaben zu Problemen führen kann.
Auch die gewohnte Sehstärke von Brille oder Tageslinsen kann in diesen Stunden nicht mehr exakt stimmen – was zusätzliche Unsicherheit schafft. Daher ist eine sorgfältige Abklärung mit dem Spezialisten vor Beginn einer Ortho-K-Anwendung unerlässlich.
Sind Nachtlinsen eine Alternative zur Augenlaser-Operation?
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Ja, Nachtlinsen können in vielen Fällen eine nicht-invasive Alternative zur Augenlaser-Operation darstellen – jedoch mit Einschränkungen. Sie bieten eine temporäre Sehkorrektur ohne chirurgischen Eingriff, sind aber nicht für jeden gleichermassen geeignet.
Vorteile gegenüber einer Operation:
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Nicht-invasiv: Kein dauerhafter Eingriff, keine Heilungszeit
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Reversibel: Die Hornhaut nimmt ihre ursprüngliche Form wieder an, sobald die Anwendung endet
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Anpassbar: Die Stärke kann bei Bedarf angepasst werden – z. B. bei sich ändernden Dioptrienwerten
Nachtlinsen sind ideal, wenn:
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Eine Laserbehandlung aus medizinischen Gründen nicht empfohlen wird
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Sie sich nicht dauerhaft festlegen möchten
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Sie jünger sind und Ihre Sehstärke sich noch verändert
Trotzdem ist zu beachten: Die Wirkung hält nur an, solange die Linsen regelmässig getragen werden. Eine dauerhafte Lösung bietet nur ein operativer Eingriff.
Was ist bei der Anwendung von Nachtlinsen zu beachten?
Eine präzise Anpassung und regelmässige ärztliche Kontrolle sind entscheidend für eine sichere und effektive Anwendung von Nachtlinsen.
Das sollten Sie beachten:
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Die Nachtlinsen müssen jeden Abend vor dem Schlafengehen eingesetzt und morgens wieder entfernt werden
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In der Anfangsphase sind wöchentliche Kontrollen beim Augenarzt oder Kontaktlinsenspezialisten empfehlenswert
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Das Material sollte eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit aufweisen, um die Hornhaut auch im Schlaf optimal zu versorgen
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Tragepausen sollten mit dem Spezialisten abgesprochen werden, da sich sonst die Wirkung schnell zurückbildet
Besonders in der Eingewöhnungszeit ist es wichtig, auf Reizungen oder Veränderungen der Sehschärfe zu achten und gegebenenfalls die Linsen neu anzupassen.
Nachtlinsen: Vorteile, Grenzen und Erfahrungen aus der Praxis
Nachtlinsen bieten eine interessante Alternative zur klassischen Sehkorrektur – mit vielen Vorteilen, aber auch einigen Grenzen. Die Erfahrungen zeigen: Für viele ist es eine überzeugende Lösung, für manche nicht praktikabel.
Vorteile:
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Tagsüber freie Sicht ohne Brille oder Kontaktlinsen
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Keine Einschränkungen beim Sport oder in staubiger Umgebung
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Nicht-invasiv und reversibel
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Geringes Risiko im Vergleich zu chirurgischen Eingriffen
Grenzen:
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Wirkung nur temporär, bei Unterbrechung kehrt Sehfehler zurück
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Nicht für alle Fehlsichtigkeiten geeignet (z. B. starke Weitsichtigkeit)
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Tägliche Routine erforderlich: Regelmässige Anwendung und Pflege sind Pflicht
Erfahrungswerte:
Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass etwa jeder vierte Nachtlinsen-Nutzer nach einiger Zeit zur Brille oder Tageslinse zurückkehrt – grösstenteils aufgrund persönlicher Vorlieben oder individueller Verträglichkeit. Eine gründliche Beratung im Vorfeld hilft, realistische Erwartungen zu setzen.
Tipps zur Pflege und Aufbewahrung der Nachtlinsen
Die richtige Linsenpflege ist entscheidend für den Tragekomfort, die Hygiene und die Lebensdauer von Nachtlinsen. So geht’s richtig:
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Verwenden Sie ausschliesslich empfohlene Reinigungsmittel für Kontaktlinsen – idealerweise für formstabile Linsen
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Reinigen Sie die Linsen jeden Morgen nach dem Herausnehmen gründlich
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Bewahren Sie die Nachtlinsen tagsüber in einer geeigneten Aufbewahrungslösung auf
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Tauschen Sie Aufbewahrungsbehälter regelmässig aus, um Keimbildung zu vermeiden
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Berühren Sie die Linsen nur mit sauberen, trockenen Händen
Falsche Pflege kann zu Reizungen, Infektionen oder einem frühzeitigen Austausch der Linsen führen. Eine individuelle Einweisung durch den Kontaktlinsenspezialisten ist empfehlenswert.
Ihre Augen verdienen die beste Lösung – lassen Sie sich beraten
Ob Sie aktiv sind, unter trockenen Augen leiden oder eine Alternative zur Laser-OP suchen – Nachtlinsen können die passende Lösung für Sie sein. Wichtig ist: Nicht jede Fehlsichtigkeit lässt sich damit gleich gut korrigieren, und eine professionelle Anpassung ist entscheidend.
Im AUGENARZTZENTRUM Zürich bieten wir Ihnen:
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Individuelle Beratung durch erfahrene Spezialistinnen und Spezialisten
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Präzise Messungen und topografische Analysen Ihrer Hornhaut
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Persönlich angepasste Betreuung während der gesamten Anwendung
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